Donnerstag, 27. August 2020

Hoch und Heilig II - IV

Hoch und Heilig: Der Name ist Programm für den Bergpilgerweg durch Osttirol und durch die grenznahen Wallfahrtsorte in Kärnten und Südtirol. Der Weg verbindet in neun Etappen jahrhundertealte Pilgerstätten, Wallfahrtskirchen und Kapellen. Er folgt auf weiten Strecken ursprünglichen Wallfahrtswegen. Mit Paul wollen wir an diesem Spätsommerwochenende drei der neun Etappen erwandern.

Tag 1: Wir haben im urigen Gasthof Auen in Thal (Osttirol) übernachtet, bei unserer hat es noch geschüttet. Als wir kurz nach sieben die Drau überqueren ist die Luft klar und ein wunderschöner Tag kündigt sich an. 

Über einem Sägewerk steigt der Weg gleich steil bergan, dann geht es etwas flacher in östlicher Richtung bis auf einen Forstweg. Auf diesem wandern wir nun fast eine Stunde lang flach bergab. Wir wandern noch immer im Schatten, als der Weg nun steil nach Süden abbiegt. In etlichen Kehren geht nun hinauf bis zum Dapra-Kreuz, dann wird der Weg wieder etwas sanfter. 



Entlang des Leisacher Almbaches wandern wir bis zu einer Wegkreuzung.  Der linke Weg führt weiter in Kühbodental, wir wenden uns aber nach Süden steigen über einen teilweise versichten Steig auf bis zum Kofel (1820m). Danach geht es in angenehmer Steigung bis zum Kofelpass, wo wir pausieren.

Dieser Pass ist auch der höchste Punkt unserer heutigen Etappe, von hier "rollen" wir dann entlang des Eggenbaches hinunter bis zur Lotterlam. Der Weg steigt leicht an und führt am Hang entlang bis zur Siedlung Guggenberg.

 

Von hier sieht man bereits das mächtige Kloster von Maria Luggau und über den gleichnamigen Mühlenweg steigen wir ab in unser Etappenziel und beziehen ein nettes Appartement (Pension Gatterer) im Ortszentrum.


Tag 2: Noch am Vortag haben wir das Kloster, seinen Garten und das Dorf erkundet, heute starten wir kurz vor acht nach einem gemütlichen Frühstück in unserer Persion. Bis nach Obertilliach wandern wir mehr als zwei Stunden lang praktisch permanent neben der Drau, erst unterhalb des Ortes geht es dann über weite Felder etwas steiler hinauf bis ins Ortszentrum.


In einer Bäckerei genehmigen wir uns ein zweites Frühstück und treffen zufälliger Weise Günters Lesachtaler Cousine Brigitte. Die folgende "Bergwertung" führt uns Richtung Golzentipp, dem Hausberg von Obertilliach. Durch dichten Nadelwald wird der Weg immer steiler. Auf knapp 1800m Seehöhe finden wir einen Steinpilz und als wifgr uns etwas umsehen, kommen wir nicht umhin die wunderbaren Pilze zu sammeln. In einer Viertel Stunde haben wir ca. 3 kg  Steinpilze gefunden, die wir sorgsam im Rucksack verstauen. Oberhalb des Gripp machen wir wieder eine Pause.


Danach geht es noch einmal 200 hm hinauf zum Pfannegg, den höchsten Punkt der heutigen Etappe. Der Weh dreht nun nach Westen und über sanfte Almen wandern wir mit traumhafter Aussicht bis zum Dorfberg.



Nun folgt noch ein recht langer Abstieg, zuerst flach, dann immer steiler, bis ins Etappenziel St. Oswald. Müde checken wir im Oswalder Hof ein. Der Wirt tauscht nach optischer Beurteilung unsere Steinpilze gerne gegen ein warmes Essen ein, das wir auf der Terrasse in der Nachmittagssonne genießen.

Tag3: In der aufgehenden Sonne wandern wir zuerst nach Kartitsch, um hier die Talseite zu wechseln und über ein kleines Sträßchen talauswärts bis nach Hollbruck zu wandern.


Nun geht es recht flott hinunter ins Pustertal und entlang der Drau wandern wir ins Zentrum von Sillian (Bäckerei). Vorbei an der Kirche steigt der Weg nun auf der Nordseite des Tales gut 300hm bergan, bevor es wieder zurück ins Tal geht. 

Durch das Pustertal - im Hintergrund der Haunold

Hinter Winnebach kommt noch eine kleine Bergwertung, dann geht es über Untervierschach nach Obervierschach, wo wir etwas illegal eine in Bau befindliche Draubrücke überqueren. Danach entlang der Drau bis an den Ortsanfang von Innichen. In der belebten Fußgängerzone stärken wir uns mit feiner Pizza. Erst danach besuchen wir die berühmte Basilika. Nun haben wir unser Ziel erreicht. Wir diskutieren kurz über eine weitere Etappe, aber der Wetterbericht spricht eindeutig dagegen. 

Mit dem Zug geht es zurück nach Thal und von dort mit dem Auto nach KLU.

Fortsetzung folgt!










Samstag, 22. August 2020

Kreuzeck

Wir haben im "Basislager" in Spittal übernachtet und gemeinsam mit Jonas und Stefan geht es um sechs Uhr Richtung Mölltall. Nach einem Fehlversuch finden wir doch noch die richtige Auffahrt in den Wöllabach Graben. Die asphaltierte Straße führt bis zum Kraftwerk Wölla, allerdings müssen wir auf Grund von Holzbringungsarbeiten etwa 100hm unterhalb parken. Oberhalb des Kraftwerkes führt der Weg in südwestlicher Richtung an, es ist noch schattig, wir kommen gut voran.


Wir erreichen die wunderschön gelegene Alm "Staller Wölla" und biegen in westlicher Richtung ab. In mehreren  Stufen, vorbei an wunderschönen Seen wandern wir weiter bis auf das Glenktörl. Jonas (10) hält sich wacker.


Aussicht vom Glenktörl nach Westen

Am Törl dreht der Weg nach Norden, Jonas und ich gehen zügig voran und bald sins auch die letzten 250hm geschafft. Am Gipfel treffen wir drei Mädchen aus NÖ, die auf Kurzurlaub in Kärnten sind und uns sogar ein kleines Ständchen singen. Die Aussicht ist sagenhaft, die Jause schmeckt 1a. 


Der Abstieg erfolgt über die Aufstiegsroute, allerdings machen wir einen kurzen Badestop beim Feldsee. Das Wasser auf 2273m ist knackig frisch, Jonas und ich schwimmen dennoch eine kleine Runde. 





Samstag, 15. August 2020

Vetta Bella

Der heutige Tag verspricht wieder heiß zu werden, sodass wir schon sehr früh Richtung Tarvis bzw. zum Raibler See aufbrechen. Wir sind zu sechst, neben Eva und Paul haben sich Lissi und ihre Freundin Anna aus der Steiermark angeschlossen. Wir parken kurz nach dem See in einer markanten Linkskurve und steigen dann den Weg 625 entlang des Rio Bianco nach Norden auf. Unmittelbar nach der Hütte "Refugio Brunner" zweigt unser Weg nach halbrechts ab. Durch Latschen geht es zügig bergauf. 


Nach einer kurzen Pause passieren wir eine kurze Kraxel-Passage, die auch von den jungen Damen problemlos gemeistert wird. Auf ca. 1880m wendet sich der Weg nach Westen und wird etwas flacher und nach gut zweieinhalb Stunden erreichen wir den selten besuchten Gipfel.



Es ist nicht wolkenlos, aber dennoch angenehm warm, wir verbringen fast eine Stunde am Gipfel, ehe wir mit dem Abstieg beginnen. Je weiter wir ins Tal kommen, desto wärmer wird es und wir freuen uns schon auf ein kühles Bad im Raibler See.


Anna & die Schlüsselstelle
Aus diesem Bad wird leider nichts! Der See ist restlos zugeparkt, sodass wir gezwungen sind eine Alternative zu suchen. Diese findet sich nach wenigen Kilometern im "Rio Lago" unterhalb von Cave di Predil. Hier sind wir alleine und das Wasser ist herrlich kalt. Wunderbar erfrischt geht es weiter nach Tarvis, wo wir unsere Tour mit einer Pizza abrunden.


Donnerstag, 6. August 2020

Wischberg

Das Wetter ist heute etwas unsicher, dennoch wollen Andreas, Günter und ich unsere geplante Wischberg-Wanderung nicht absagen und fahren um sechs von  Klagenfurt zu Raibler See. In einer markanten Linkskurve wenigen Minuten nach dem See parken wir unser Auto. Über den Wanderweg Nr. 650 bzw. später Nr. 649 geht es in nordwestlicher Richtung flott bergan. 


Nach zwei Stunden erreichen wir die Corsi Hütte, die zu unser aller Verwunderung dieses Jahr geschlossen ist. Wir pausieren nur kurz, weil es hier recht windig ist. Nach der Hütte nehmen wir zuerst den Weg Nr. 625 nach NW, den wir aber bald verlassen und nach Westen abbiegen. 


Über felsendurchsetzte Grashänge steigen wir höher ehe wir auf ca. 2250m Seehöhe zum Einstieg eines kurzen und einfachen Klettersteiges gelangen, der mit einigen Drahtseilen gesichert ist. Die letzten 300 hm bis zum Gipfel führt der Weg durch schuttbedeckte Felsflanken. Am Gipfel selbst ist es leider nebelig, nach kurzer Stärkung machen wir uns auf den Rückweg.


Anders als bei Aufstieg, wandern wir zuerst in südwestlicher Richtung hinab zur Mosescharte (wieder mit kurzer Klettersteig Passage) und von dort ostwärts bzw. südwärts bis zur Corsi Hütte.

Unterhalb der Schutzhütte nehmen wir den Weg Nr. 628a, der steil hinab bis zur Talstation der Materialseilbahn für die Corsi Hütte führt. Von dort steigen wieder ein paar Meter zur "Malga Grantagar" auf, wo wir unsere Elektrolytspeicher aufladen (Radler). Über den Weg 628  - mit ein paar Abschneidern - geht es dann hinab zur Sella Nevea Straße, auf der wir noch gute 1,5km bis zum Parkplatz traben.



Samstag, 1. August 2020

Reitereck

Heute sind wir schon kurz nach sechs bei der Leonhardhütte am Maltaberg gestartet und wandern nordwärts in die "Faschaun" und weiter auf das "Maltinger Apl". So früh am Morgen sind wir fast alleine unterwegs, wir unterhalten uns kurz mit einem rüstigen Altbauern, der schon so zeitig seine Kühe und Kälber besucht. 


 
Bei der Ochsenhütte auf 2195m endet der Weg und über einen Steig, zuerst flach, dann zusehends steiler, geht  es weiter auf den Ostgrat des Reiterecks. Noch knapp 300 hm dann stehen wir nach ca. 2,5h am Gipfel. 
 


Es ist wolkenlos, die Fernsicht ist sensationell, wir staunen und genießen den Augenblick. Da wir so früh daran sind, beschließen wir, auf dem Rückweg noch die Wandspitze und den Poisnig zu besuchen. Der Weg nach Osten bis zur Wandspitze ist gar nicht so einfach, neben einer senkrechten Leiter gibt einige Kletterpassagen, die nicht alle versichert sind.  Am Gipfel der Wandsitze machen wir unsere Jausenpause, dann geht es den Poisnig hinunter zur Torscharte.



Von dort nehmen wir den Kärntner Grenzweg bis zur Gmeinalm, kurz danach geht es in südwestlicher Richtung hinunter zur Leonhardhütte, bei der wir natürlich einkehren.