Freitag, 17. August 2018

Von St. Lorenzen nach Sillian

Mit einem Jahr Pause setzen wir (Konni, Eva, Günter und ich) die Begehung des Karnischen Höhenweges heute fort. Wir sind schon gestern Abend nach St. Lorenzen gekommen und sind heute schon um 6:30 am letzten Parkplatz im Frohntal. Es ist noch frisch aber ein traumhafter Wandertag deutet sich bereits an. 

Unser heutiges Ziel, die Porze-Hütte ist noch in weiter Ferne, zuerst geht es gleich einmal flott bergauf bis zum Luggauer Törl und weiter zum Luggauer Sattel. Nach diesen knapp 800 Höhenmetern sind wir aufgewärmt, in den kommenden Stunden werden wir immer im Bereich 2200 bis 2600m bleiben.

am Luggauer Törl
Wir wandern bei traumhaftem Wetter fast immer am Grat westwärts, die ersten Wanderer, die uns entgegen kommen, treffen wir erst nach zehn Uhr. Unterhalb der Reiterkarspitze machen wir ein längere Jausenpause mit bester Aussicht nach Süden.


Der Weg führt weiter den Grat entlang, ein permanentes Auf und Ab, aber kurz nach eins erreichen wir das Tilliacher Joch. Wir sind jetzt aber auch schon recht müde und die Diskussion, ob wir noch den Porze-Gipfel mitnehmen sollen, ist rasch (negativ) entschieden. Wir haben auch kein Wasser mehr, umso mehr schmeckt uns der erste Radler auf der Porze-Hütte, die wir zwanzig Minuten später erreichen.

Porze-Hütte

Günter kennt natürlich die aus St. Lorenzen stammenden junge Kellnerin, die uns die Übernachtung in der sog. Suite, eine kleine abseits stehenden Hütte (für 4 Personen)reserviert. Wir genießen den Nachmittag und planen den weiteren Weg. Eigentlich wollten wir am zweiten Tag nur bis zur Obstanzerseehütte gehen, aber nach der Erfahrung des heutigen Tages beschließen wir, schon am nächsten Tag bis zur Sillianer Hütte (Leckfeldalm) zu wandern.


Wir brechen um sieben auf und wandern westwärts bis zur Abzweigung zum Heretriegel. Hier steigen wir noch einmal 150 Höhenmeter bergab bevor der Weg in südwestlicher Richtung wieder zum Hauptkamm der Karnischen Alpen ansteigt. Wir passieren die Standschützenhütte, wo reges Treiben herrscht und wohin ein Hubschrauber laufend Güter und Personen befördert. Wir erreichen den Fillmoorsattel und wandern auf der Südseite am Großen Kinigat vorbei.


Nach einer kurzen Pause unterhalb des Kleinen Kingat geht im gewohnten Auf und Ab-Rhythmus weiter bis zur Pfannspitze, von wo wir bereits unsrer Mittagsziel, die Obstanzerseehütte, sehen.


In der Hütte angekommen stärken wir uns mit feinen Nudeln (Bergsteiger-Menu) auf der Sonnenterrasse. Wir pausieren eine Stunde und verabschieden uns von Eva, die nach Kartitsch absteigt und nach Klagenfurt zurück fährt (sie will mit einem Freund im Soca-Tal klettern gehen).
Zu dritt machen wir uns wieder auf den Weg, zuerst gleich einmal gut 300 Hm hinauf bis zum Hauptkamm. Zwei Stunden später erreichen wir das Hochgräntenjoch - Zeit für die nächste Pause. Wir stärken uns mit Mannerschnitten und benötigen dann für den Abschnitt bis zur Baustelle der Sillianer Hütte noch einmal eine gute Stunde. Von hier geht es nur mehr steil bergab bis zur Leckfeldlam, die wir kurz nach vier erreichen.



Mit dem Hüttentaxi fahren wir nach Sillian und mit dem Bus weiter zurück nach St. Lorenzen.

Sonntag, 12. August 2018

Vorderer Geißelkopf

Mit Heidi, Stefan und Jonas treffen wir uns schon vor sieben Uhr am Parkplatz unterhalb der Jamnigalm im Tauerntal nordwestlich von Mallnitz. Für heute ist heißes Sommerwetter angesagt, aber noch ist der Himmel mit dicken Wolken vom Regen der vergangenen Nacht bedeckt. Direkt bei der verwaisten Jamnighütte trennen sich unsere Wege. Heidi und Jonas wandern in nordwestlicher Richtung direkt zur Hagener Hütte, wir (Eva, Konni, Stefan und ich) machen uns in westlicher Richtung zur Feldseescharte auf.

Im Tauerntal oberhalb der Jamnigalm


Zuerst noch gemütlich über grasige Almen steilt sich der Weg bald auf und diese Steilheit bleibt uns recht konstant bis zur Feldseescharte erhalten. Die Sonne schafft es leider nicht, die Wolken bzw. den Nebel zu vertreiben. Nach kurzer Rast wandern wir auf einem schlecht markierten Steig nordwärts Richtung Geißelkopf. Teilweise ist der Weg hier richtig steil, vor allem weil der Untergrund unangenehm rutschig ist. Aber bald erreichen wir den westlichen Gipfelgrat und einige Minuten später stehen wir auf der "Geißel". 

Vorderer Geißelkopf - 2974m
Ein sonniger Augusttag sieht ander aus...
Unsere Gipfelrast fällt - dem Wetter geschuldet - kurz aus. Wir steigen über den Nordgrat ab und bald erkennen wir, dass das Wetter nördlich der Tauerhauptkammes wunderbar ist. 

Blick nach Sportgastein
Nach einer kleinen Jausenrast steigen wir zur Hagener Hütte ab, wo uns Heidi und Jonas bereits im gemütlichen Gastzimmer erwarten. Nach Tee, Bier und Käspressknödelsuppe wandern wir  - mit ausgiebigen Schwarzbeerpausen - zurück auf  die Jamingalm. 

Hagener Hütte

"Klettermaxe" Jonas