Samstag, 18. Juli 2020

Großvenediger - ein Versuch

Der Großvenediger steht schon lange auf unserer Wunschliste und weil die Anreise von Klagenfurt doch recht weit ist, sind wir (Paul, Julian, Konni und ich) bereits gestern Abend hier in Prägraten in Osttirol angekommen. Wir haben im Redlerhof übernachtet und bekommen um vier Uhr am Morgen sogar ein feines Frühstück, weil Altbäuerin Lisi auch mit dem SchuttleBus zur Johannishütte fahren will. Sie sucht ihr Vieh, will einer verletzten Kuh das Bein einschmieren ("schmirbn"), wir wollen den Venediger besteigen. Als wir in den Bus steigen, sehen wir etliche Sterne am Himmel, als wir bei der Johannishütte austeigen ist es bitterkalt und ein Regenschauer zwingt uns in die Anoraks. Die Bäuerin meint, es werde schon aufklaren, also traben wir optimistisch los.




Der Weg Richtung Defreggerhaus ist konstant steil und wirklich hört der Regen bald auf. Aber je höher wir steigen, desto mehr Schnee liegt am Weg, nach einer Stunden muss man schon sehr gut aufpassen um den Steig nicht zu verlieren. Unterhalb der Schutzhütte setzt dann wieder Schneefall ein, wir stapfen mittlerweile durch ca. 20cm hohen Neuschnee. Nach zwei Stunden kehren wir im Defreggerhaus ein, mit der Absicht, bei einem Tee auf die Besserung des Wetters zu warten.


Julian's Rucksack wiegt sicher 15 kg

Die Hütte ist gut besucht, einige Bergsteiger warten schon seit zwei Tagen auf besseres Wetter. Bald bricht eine Gruppe Richtung Gipfel auf. Und obwohl das Wetter unverändert ist wollen wir es zumindest versuchen. In nordöstlicher Richtung steigen wir bergwärts, nach einer halben Stunde legen wir Steigeisen an. Noch immer motiviert erreichen wir die Stelle (ca. 3150m) , wo der Einstieg zum Gletscher erfolgt. Nebel, Schneefall und starker Wind (der jede Spur sofort zuweht) hat die Gruppe vor uns zum Umkehren gezwungen und nach kurzer Diskussion ist klar, dass auch wir umkehren müssen. 



Über die Aufstiegsroute geht es zurück ins Tal, erst weit unterhalb des Defreggerhaus hört der Schneefall auf. Ein Blick Richtung Gipfel macht aber klar, dass es dort oben weiter stürmt und schneit. Wir kehren in der Johannishütte ein, wo wir die Wartezeit auf den SchuttleBus mit Kaiserschmarrn und Bier verkürzen.


 





Sonntag, 5. Juli 2020

Mittagskogel

Für unseren heutigen Sonntagsausflug haben wir uns wieder einmal für den Mittagskogel entschieden. Kurz nach neun parken wir unser Auto, über den Normalweg erreichen wir den Gipfel nach etwas mehr als zwei Stunden. Nach kurzer Rast geht es hinunter zur "Labestation" Bertahütte, hier gibt es Suppe, Saft & Bier.





Pöllatal

 


Kurz nach sechs parken wir unser Auto auf einem eingezäunten Parkplatz unterhalb der Kochhütte. Vorbei an Günters Hütte, wo wir schon 1992 mit Eva eine Woche Urlaub verbrachten, wandern wir im kühlen Morgen auf einer Schotterstraße westwärts. Erst eine gute halbe Stunde später geht auch hier im Tal die Sonne auf.


In Ferne sieht man bereits die gewaltigen Wassermassen des Lieserfalles, wir beginnen langsam zu schwitzen. Vorbei am Lieserursprung erreichen wir die Ochsenhütte, vor der das Pächterpaar gerade beim Frühstück sitzt. Man merkt an den rauschen den Bächen, dass sie sommerliche Schneeschmelze bereits eingesetzt hat.




Bald nach der Ochsenhütte gelangen wir zu den beiden Lanisch Seen, an denen wir südlich vorbeiwandern. Ab dem sog. Seekar wird der Weg steiler und ein Blick zur Lanischscharte zeigt uns, dass dort oben noch wirklich viel Schnee liegt. Wir steigen weiter auf, bald müssen wir ein erstes steiles Schneefeld überqueren. Unsere Steigeisen liegen gut zu Hause - ein schwerer Fehler wie sich herausstellt. Der Schnee ist noch gefroren und bald wird klar, dass ein Weitergehen einfach zu gefährlich ist. 



Wir pausieren ausgiebig und genießen Aussicht und Jause. Den Kleinen Hafner verschieben wir auf ein Andermal und wir gekommen machen wir uns auf den Rückweg. Beim Oberen Lanischsee machen wir eine weitere Pause, dann geht es zurück ins Tal. Die Ochsenhütte ist mittlerweile gut besucht, die Schotterstraße hier herauf ist vor allem bei e-Bikern offensichtlich sehr beliebt.